Okay heute wollte ich mal einen kleinen Rückblick schreiben, denn krasserweise ist schon OKTOBER. Ich kann es gar nicht glauben. Zwei Monate ist es schon her als ich meinen Lieben Lebewohl sagen musste (ausgeklammert der Besuch in Deutschland). Aber wie Winnie Pooh schon so schön sagte:
"How lucky I am to have something that makes saying goodbye so hard"
und das stimmt ich habe soviele liebe Menschen zurückgelassen und ich bin unendlich froh solch eine tolle Familie und zusätzlich noch meine Ohana (Auf Hawaii heißt das auch Familie) zu haben.
Das ist echt der Wahnsinn wie die Zeit weggerannt ist und ich hab soviel erlebt in der Zeit. Gutes und schlechtes.
Soweit habe ich mich hier wirklich gut eingelebt in Bangkok. Zugute kam mir definitiv, dass ich schon so oft hier war und mich schon sehr gut auskannte das machte es alles ein bisschen einfacher und ich war nicht ganz so überwältigt wie die anderen vielleicht.
Das Leben hier läuft einfach anders - ganz anders. Sabai Sabai (Thai für Relax Relax, Chill oder was auch immer) ist hier das Lebensmotto und das merkt man. Da stößt man als Deutscher schon echt manches mal an seine Grenzen der Geduld. Insbesondere wenn man sowieso kein Geduldiger Mensch ist, ist es nochmal schwerer. Mittlerweile würde ich - bis auf wenige Ausnahmen- von mir behaupten das ich mich damit zurecht gefunden haben das hier eben alles etwas langsamer ist. Auch laufen die Thais viel langsamer. Ob das die Hitze ist? Hmm keine Ahnung aber auch ich bin jetzt manches mal ein von mir verhasster "Langsam Latscher". Aber hey es hat den Vorteil das es dann gleich viel weniger warm ist, das ist insbesondere toll wenn ich meine Schuluniform trage.
Die Schuluniform ist auch schon eine perfekte Überleitung zum Uni Leben. Das ist hier nämlich auch ganz anders als bei mir zuhause an der FH (für mich bleibt es die FH!!!) Es ist keine Seltenheit das der Dozent mal 15-30 Minuten zu spät kommt, daher brauch man hier echt nicht pünktlich sein, zumindest nicht bei zweien von meinen vier Dozenten. Der dritte hat direkt gesagt das wir nie vor 8:45 anfangen und der vierte ist Brite und legt Wert auf Pünktlichkeit.
Das mit den Klausuren ist hier auch so eine Sache... In einer der Vorlesungen bekamen wir die Fragen für unsere Midterm Exams ausgeteilt - im voraus. Ich war schon voller Vorfreude, aber die Sache musste natürlich einen Haken haben. In dem Fach läuft das dann nämlich so: es sind zwei Fragen und beide müssen im Essay Stil beantwortet werden. Die Fragen wurden nur kurz in der Vorlesung behandelt und den Rest muss man sich wie bei einer Hausarbeit selbst zusammen suchen. Dann kann man das dem Dozenten abgeben, der schaut drüber und macht Anmerkungen. Wenn man es dann zurück bekommen hat darf man das quasi auswendig lernen und sollte es möglichst so auch wiedergeben.... Puh was für ein Aufwand, pro Frage sind es etwa 3 Din A4 Seiten. Freude sieht anders aus. Insgesamt muss ich 4 Midterms in einer Woche schreiben. Zwei davon werden relativ easy, darunter auch Statistik. Wuhuuuuu. Und bei den anderen beiden hoffe ich einfach auf das beste. Für Mikro z.B. wurden insgesamt 20 Fragen ausgeteilt die man gut drauf haben sollte, davon kommen nämlich 4 vor. Hört sich einfach an, aber leider ist es das nicht, da diese auch sehr umfangreich sind. Haha ich hab noch nicht mal angefangen und in weniger als zwei Wochen sind die Klausuren...Upsi fast wie zu Hause. :D
Das Essen in der Uni ist gar nicht so schlecht :-) Umgerechnet 1€ hat das gekostet ;)
Und außerhalb der Uni hab ich mir mal mit Melli was bei Swensens gegönnt *-* Eis mit Schoko Fondue *-*
Am Anfang wenn ich so an zu Hause gedacht habe, habe ich immer alles verglichen Köln vs Bangkok. Auch das habe ich sein gelassen. Man kann schließlich nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Beides hat sein für und wider aber man muss aufhören alles zu vergleichen, das hat mich nämlich irgendwann verrückt gemacht.
Natürlich denke ich oft an zu Hause, aber meistens nur noch Abends wenn ich so für mich bin. Auch das Heimweh ist viel besser geworden. Durch die Situation zu Hause kam es aber doch wieder hoch. Doch ich hatte die letzten Wochen viel Zeit zum nachdenken und ich weiß das es wichtig ist das ich das hier mache und ich mir eingestehen muss, das das zu Hause auch ohne mich weiterläuft und man auch ohne mich ganz gut klar kommt - auch wenn es mit mir natürlich besser ist, machen wir uns nichts vor :D :D :D HAHAHAHA. Nein Spaß beiseite. Das ist wichtig das ich das eingesehen habe, ansonsten wäre ich hier wohl bald die Wände hochgelaufen und hätte im nächsten Flieger nach Hause gesessen und gerufen ÜBERRASCHUNG. Aber nein. Genauso wie Teile meiner Familie zu Hause ihre Challenge durchstehen müssen ist das hier meine Challenge und zusammen werden wir das auf die Entfernung auch schaffen!!!
Das Bild hab ich in der Nähe vom Erawan Schrein aufgenommen. Die Buchstaben sagen "stronger together" das stimmt. Zusammen ist man oft einfach viel stärker.
Mittlerweile finde ich es auch überhaupt nicht mehr so schlimm nicht soviel während der Woche frei zu haben, wie die anderen. Da war ich am Anfang ja doch etwas neidisch aber dann irgendwann wurde es mir egal. Ich werde die Sachen ja auch noch machen. Nur zu anderen Zeitpunkten von daher ist es mir echt Latte geworden und wenn ich es nicht schaffe? Who cares? Ich bin sicher nicht das letzte mal in Asien :-)
Was ich auch gelernt habe hier: nicht soviel planen, denn meistens kommt es immer anders. Das war und ist teilweise ja auch so ein Ding von mir. Ich plane gerne und weiß was auf mich zukommt, manchmal ist es aber doch besser Dingen einfach seinen Lauf zu lassen und einfach zu machen.
Einfach machen... Hmm das ist auch so eine Sache. Durch den ich nenne ihn jetzt mal familiären Notfall ist mir einfach mal wieder bewusst geworden wie schnell das ganze Leben von einer Minute auf die andere auf den Kopf gestellt wird. Das Leben hat nämlich seine ganz eigenen Pläne mit einem. Daher versuche ich jetzt einfach alles noch viel mehr zu genießen und mir ist auch dadurch bewusst geworden, dass ich viele Sachen als selbstverständlich hingenommen habe obwohl es das nicht ist/war.
Das Ereignis hat mich einfach viel aufmerksamer werden lassen. Ich wollte eigentlich UNBEDINGT diesen Heißluftballon Flug in Myanmar machen. Dann war der jetzt in Planung und der ganze Trip inkl. dem Flug oder Fahrt wie auch immer hätte so viel Kohle gekostet für "nur" 45 Minuten Flug und das nötigste an Sightseeing in Myanmar, da ich auch nicht soviel Zeit gehabt hätte dort. Daher habe ich beschlossen mir für diese Perle in Asien irgendwann mal richtig viel Zeit zu nehmen. In Myanmar ist alles noch nicht so touristisch erschlossen wie es vielleicht in anderen Ländern wie bspw. Thailand der Fall ist. Heißt da ist alles noch langsamer und da wäre eine Woche viel zu knapp geworden. Auch auf die Gefahr hin das in zwei Jahren dort schon viel mehr Tourismus herrschen wird als es jetzt der Fall ist habe ich es auf nach meinem Bachelor Abschluss aufgeschoben.
Stattdessen mach ich jetzt Ende Oktober etwas was eigentlich gar nicht auf meinem Plan stand aber ich einfach unbedingt machen möchte. TAUCHEN. Beim Schnorcheln auf Perhentian Besar fand ich diese Unterwasserwelt einfach so faszinierend, dass ich sie nicht nur an der Oberfläche erkunden möchte sondern noch weiter runter. Das da unten ist eine komplett andere Welt. Wenn man abtaucht scheint es als würde das da oben gar nicht mehr existieren, man ist allein in einer Welt voller Fische und wunderschöner Korallen. Das möchte ich unbedingt erkunden. Ende Oktober werde ich also wenn alles klappt nach Ko Tao und einen Tauchkurs absolvieren. JIPPIE.
So und dann war da noch die Frage: was mache ich eigentlich in den Ferien? (Dezember-Januar) Tja irgendwie konnte ich mich nicht so ganz entscheiden. Myanmar war raus weil ich dafür einfach mehr Zeit brauche. Vietnam und Kambodscha mache ich im nächsten Semester. Bleibt noch Indonesien und Philippinen aber auch das hatte irgendwie grad nicht so den Funken überspringen lassen bei mir. Aber da loderte so ein ganz kleines Flämmchen das mir immer wieder New York in den Kopf rief. Eigentlich war das Thema schon abgehakt aus finanziellen Gründen. Aber dann kam alles doch ganz anders (hmm wie ich schon sagte einfach keine Pläne schmieden) und dank Nicole (nein ich rede nicht von mir sondern von der Nicole die ich hier kennen gelernt habe, die lebt nämlich etwa 20 Minuten von New York) werde ich also nun vom 23.12.-04.01. meine Ferien in New York verbringen. WIE KRASS!!!! Ich habe echt lange drüber nachgedacht, da New York wirklich kein günstiges Pflaster ist, aber da ich schon die Unterkunft etc. gespart habe, der Myanmar Trip verschoben ist und ich keine ausgiebigen Shoppingtouren plane, passt das doch noch ins Reise Budget. Ich bin echt ganz schön aufgeregt. Das war ne Riesen Entscheidung zu der mich meine Schwester ermutigt hat. DANKE nochmal. Gestern habe ich auch erst wieder ein Zitat gelesen:
"vielleicht sollten wir manchmal einfach mal das tun was uns glücklich macht - und nicht das was am vernünftigsten ist"
Jetzt hab ich aber doch echt ganz schön viel geschrieben für heute. Sorry für den Roman aber das musste alles einfach mal raus und auch damit ich es später alles noch weiß :-)
Heute Abend habe ich mich übrigens mal bei Gewitter auf den Balkon getraut und habe ein paar ganz gute Aufnahmen machen können :-)
Achja und dann als ich in Deutschland war ist mir noch was gaaaaaaaanz doofes passiert. Ist mir noch nie passiert, aber klar wenn es kommt dann alles auf einmal. So musste es also geschehen, dass ich zum ersten mal in meinem Leben mein iPhone geschrottet habe. Aus der Hand gerutscht zu Hause mit dem Display nach unten auf den Fliesenboden geklatscht und das Geräusch ließ schon nichts gutes erahnen. Jupp Spider App runter geladen... F****. Gut das ich noch ne Versicherung abgeschlossen hatte bevor ich nach Thailand bin, weil ich Angst bzgl. Diebstahl hatte. Welch eine Ironie im Nachhinein. Leider ist mir das zwei Tage vor Abflug nach Bangkok passiert also konnte ich es vor Ort nicht mehr reparieren lassen also musste ich es in Bangkok reparieren lassen. Laut der Versicherung kein Problem. Puh zu dem Zeitpunkt konnte ich ja nicht ahnen was mich in Bangkok erwarten würde.
Da die Versicherung den Schaden übernimmt musste es also eine von Apple zertifizierte Dingsbums sein. Im Internet wurde ich fündig. Tja leider hat Apple hier aber keinen richtigen Support so dass das Handy nur ausgetauscht und nicht repariert werden kann. Tja da hab ich nicht schlecht geguckt... Naja die Versicherung bestätigte mir dann, da es die einzige offizielle Lösung in Thailand ist den Schaden zu regulieren. Puh Glück gehabt, sonst hätte ich vor der Wahl gestanden 350€ für ein Austauschgerät oder das Risiko eingehen und es bei einem der zahlreichen inoffiziellen Läden machen lassen.
Man sollte meinen ein Austausch ginge sofort. Leider nein. Das ganze dauert 1-2 Wochen und man muss sein kaputtes Handy auch sofort abgeben und kann es nicht so lange noch behalten. Leihgeräte Fehlanzeige. Zum Glück hatte ich aber noch mein altes Handy mit. Sonst hätte ich für die Zeit nichts gehabt :o
SO jetzt reicht es aber für heute. Bis bald :-)
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