Hongkong - Trinkerbell(s) on tour ;)

Montag (02.11.2015) in aller Herrgotts Frühe nach nur 30 Minuten schlaf - hier ein Dankeschön an den Jetlag noch aus Deutschland - klingelte mein Wecker. Hongkong is calling :-) Da fiel das aufstehen doch direkt ein bisschen leichter, aber auch wirklich nur ein gaaaaaanz kleines bisschen.

Gepackt hatte ich schon am Vorabend also nur fertig machen runter gehen, Frühstück bei 7/11 holen und dann mit den anderen ab ins Taxi zum Flughafen. BTS fährt erst ab 6 Uhr morgens -.-

Trinker durfte bei dem Trip natürlich nicht fehlen.

Start und Flug verschlief ich komplett und wachte erst zur Landung wieder auf. Wuhuuuuuu wie aufregend. 

Am Flughafen organisierten wir uns erstmal eine Octopus Card, mit der kann  man in Hongkong quasi alles und überall bezahlen. Bus, Fähre, 7/11, einfach fast alles - wenn man vorher Geld aufgeladen hat. Im weiteren Verlauf nannte ich sie liebevoll Octopussi :D 

- Anmerkung: für alle die nach Hongkong fahren und sich die auch kaufen: Vorsicht ist geboten im 7/11 werden sogenannte Tourist Cards verkauft. Die kosten umgerechnet knapp 5€, Funktionen die gleiche wie bei der "echten" Octopus Karte. Bei dieser sind die 5€ allerdings nur ein Pfand und man bekommt sie bei Rückgabe zurück, bei der im 7/11 verkauften ist das nicht der Fall. -

Da die Zeit zum einchecken noch nicht war stellten wir unsere Rucksäcke ab und dann ging es los: erste Erkundungstour durch Hongkong.

Zu Hongkong hatte ich im Vorfeld kein richtiges Bild im Kopf, da ich mich noch nie so richtig damit beschäftigt hatte. Erster Eindruck? Anders. Ständig irgendwelche Händler die dir ne Copy von irgendwas andrehen wollen. Einfach ignorieren. Ansonsten fand ich alles sehr sauber und organisiert. In Hongkong gibt es weniger Malls als in Bangkok, dafür aber überall Geschäfte, also alles mehr draußen als in Malls gestopft. Rund ums Hostel bzw. generell in Hongkong ein Luxuslabel Laden nach dem nächsten. Wer eine Rolex kaufen will läuft hier nicht Gefahr den Laden nicht zu finden, es gibt sie an jeder Ecke. Wenn wir schon bei Luxus sind: was ist bitte in Hongkong los? Lebt da die Oberschicht von China? Jedes zweite/dritte Auto war ein Porsche, Ferrari, Lamborghini, Lexus und wie sie nicht alle heißen. Ich vermute das ist dem geschuldet das Hongkong als Finanzzentrum und Businessmetropole Asiens fungiert.

Auf dem Weg zum Pier wo die Fähre nach Hongkong Island fährt kam mir der Gedanke: "das ist ein bisschen wie New York - nur anders" ich musste lachen und sofort an Denise denken, eine gute Freundin, die mich mit diesem Satz angesteckt hat :-) Für mich ist Hongkong jetzt das New York Asiens.

Es ging also ab auf die Fähre rüber nach Hongkong Island, um dort ein bisschen die Straßen zu erkunden. Nach einigem rumlaufen erspähten wir die Tram, auch Ding Ding genannt. Sie ist über 100 Jahre alt und sieht total witzig aus. Ganz schmal und doppelstöckig. Hier ein Bild:

Um den wenigen Platz in Hongkong gut auszunutzen - auch im Verkehr sind die Busse und Bahnen hier alle Doppelstöckig. Auch an den Gebäuden merkt man, dass der Platz rar ist. Ein Gebäude höher als das andere.

Hier ein paar Impressionen vom ersten Rundgang und der Fährfahrt:

ein zweistöckiger Apple Store darf natürlich auch nicht fehlen :D

Was ich persönlich ja total schön fand und was mir so auch vorher nicht bewusst war: Hongkong hat sehr viele alte Gebäude. Das hängt historisch bedingt mit der britische Kolonie zusammen. Somit sieht man sehr oft alte Gebäude direkt neben den neuen modernen Wolkenkratzern. Das sind immer meine Lieblingsmotive für Fotos. Es drückt einfach soviel aus.

Hongkong ist wahrlich eine Stadt der Gegensätze - Gegensätze die sich anziehen und gut ergänzen.

Der Gerüstbau in Hongkong ist einfach der Wahnsinn - die bestehen komplett aus Bambus

Nach dem ersten Rundgang durch Hongkong ging es dann zurück mit der Fähre auf die andere Seite, wo auch das Hostel war. Bevor es zum einchecken ins Hostel ging wurden aber erstmal Fotos von der Skyline im Sonnenuntergang gemacht.

So nun aber ab ins Hostel. Die Lage war echt top, da konnte man gar nichts meckern. Super zentral alles nah gelegen, ABER das "Zimmer" .... naja seht selbst:

Das "Zimmer" war für 4! Leute gedacht. Das Foto habe ich mit dem Rücken an die Tür gepresst aufgenommen ;-)

Tür zum Duschklo

Klo und Dusche in einem

Flur vom Zimmer zum Aufzug...

Alles in allem muss man sagen: es war ok für die drei Nächte, wenn man einfach nicht genau hingeschaut hat und wirklich nur dort hinkam zum duschen, sofort ins Bett und Augen zu damit man das Elend nicht sehen muss :D 

Nach der ersten Nacht ging es dann am nächsten Morgen ab nach Lantau Island wo der berühmte Big Buddha auf einem Berg thront. Dorthin kommt man entweder zu Fuß oder mit der knapp 6 Kilometer langen Seilbahn. Die Entscheidung fiel auf letzteres. Man hatte während der Fahrt einen grandiosen Ausblick. Lantau Island ist sehr grün hat aber auch einen riesigen Cargo Flughafen. Von der Seilbahn aus konnte man diesen sehr gut sehen.

Auch sonst hatte man einen super Blick auf Lantau Island.

schon von weitem sehr gut zu erkennen

Oben angekommen ging es zu Fuß weiter zum Big Buddha. Man gelangte durch ein kleines Dorf, voller Souvenir Läden und Restaurants, zu den 268 Stufen die zum Big Buddha hoch führten. Die galt es zu besteigen. Ich kann sagen: ganz schön mühsam, insbesondere wenn ne Erkältung im Anmarsch ist. Oben angekommen merkt man aber schnell, dass jede einzelne Stufe es wert war.

Eigentlich war für den Tag noch Turtle Beach geplant, aber da es schon so spät war fiel das aus. Somit ging es als nächstes zum Ladies Market. Ich persönlich fand den nicht so doll. Halt ein Markt wie jeder andere in Asien. Einige lokale Produkte und umso mehr Fälschungen, die man käuflich erwerben konnte. 

Turtle Beach: Wuhuuuuuuuu war meine Reaktion. Werden wir wirklich kleine süße Schildkröten sehen? Darf ich eine behalten? Biiiiiitteeeeeee... Hmm abwarten.

Mit der U-Bahn ging es zum Pier von wo aus die Fähre nach Lamma Island fahren sollte. Etwa 20 Minuten später kam diese dann auch auf Lamma Island an und spuckte eine Hand voll Touris und ein paar Einheimische aus :D 

Unendlich lange U-Bahnen

Unendlich viele Stufen später (viel mehr als gestern - scheiße meine Kondition ist schlechter als ich dachte :D) war der "Gipfel" erreicht. Haha Pustekuchen nur etwa die Hälfte... Wenn überhaupt. Auf dem Weg dahin bekam ich eine "kleine" Panikattacke weil dieses Vieh in meinem Blickfeld auftauchte:

Das zu fotografieren hat mich schon Überwindung gekostet....

Gut, Panikattacke überstanden weiter ging es. Ziel: Turtle Beach.

Der Weg führte uns an vielen kleinen Häuschen, manche davon 200 Jahre alt vorbei. Einige bewohnt, einige verlassen. Handy Empfang gab es nur am Pier aber je weiter man davon weg war desto weniger wurde es....

Mitten auf dem Weg führte auf einmal eine Treppe nach oben. Hoch gehen oder weiter gehen? Was es da oben wohl zu sehen gab? War es die 200 Stufen wert? Ich kann euch sagen: OHJA! Einfach nur traumhaft schön. Seht selbst :-)

Das Wasser schien überraschend sauber und klar zu sein

Wenn ich diese Bilder sehen würde und nicht wüsste das das noch zu Hongkong gehört würde ich alles möglich raten, aber nicht Hongkong. 

Überall kleine weiße Krebse die aus Ihren Löchern über den Strand huschten

Ok, weiter zum Turtle Beach.... Auf dem Weg dorthin hätte ich fast diesen kleinen hier zerquetscht.

Gut das ich ihn/sie noch rechtzeitig gesehen habe.

Nach einer Ewigkeit kamen wir dann am Turtle Beach an, dieser ist von Juni bis Ende Oktober gesperrt und nur mit Spezial Erlaubnis begehbar. Wir hatten Anfang November also durften wir weiter. Tja... aber was soll ich sagen: keine Turtles weit und breit *schnief* Ich schätze mal das sie genau in dem Zeitraum dort schlüpfen, in dem man nicht an den Strand darf.

Trotzdem war der Strand schön und menschenleer :-)

Die Insel Lamma soll ca 6000 Einwohner haben. Ich hatte 100-200 maximal geschätzt. Ich frage mich immer noch wo die da leben :D

Ein paar aus der Gruppe sind nach Macau gefahren, was etwa 45 Minuten von Hongkong mit der Fähre weg ist. Macau ist wohl das Las Vegas von Asien, aber dann vor Ort in Hongkong habe ich meine Meinung geändert und bin doch nicht mit gefahren. War mir irgendwie das Geld nicht wert.

Am Donnerstag Abend stand dann auch schon der Rückflug nach Bangkok an. Endlich wieder vernünftiges Essen :D das war nämlich so eine Sache in Hongkong. Habe mehrere Male chinesisches Essen probiert, aber bin damit einfach nicht warm geworden. Das größte Desaster war: ich bestellte "fried chicken cartilage" man sagte mir das sei so wie dumplings mit Hähnchen drin. Alles klar dachte ich klingt lecker nehm ich. Mein Teller kam und das ganze sah so aus:

Geil dachte ich: sogar mit meiner Lieblingssoße sweet Chilli. Erster Biss: Iiiiiiiih was das denn, da ist ja Knorpel drin. Naja Zufall, also nächsten. Auch wieder Knorpel. Ich wollte mich beim Kellner beschweren und schaute im Wörterbuch nach was auf Englisch Knorpel heißt. Der "aha moment" war groß, denn Knorpel hieß übersetzt Cartilage. Somit hatte ich mir für etwa 5€ eine Portion frittiertes Hähnchen Knorpel bestellt. Hmm yummiiii sehr lecker. Naja eigene Schuld ich hätte das fremde Wort googeln sollen und mich nicht drauf verlassen das es Teigtaschen heißt :D Aufgegessen habe ich natürlich nicht.

Die anderen hatten aber auch nicht viel mehr Glück. Die Nudeln waren so Jelly ähnlich und haben den totalen Würgereiz bei mir verursacht.

Das war dann der Moment wo ich endgültig mit authentischem chinesischen Essen abgeschlossen habe :/

Achja das Wetter: es war mega angenehm. Abends und Morgens sehr frisch, doch wenn die Sonne da war sehr warm. Shorts gingen aber Strickjacke und Schal durften nicht fehlen.

Fazit: ich bin froh, dass ich Hongkong kennen lernen durfte. Es ist so vielschichtig und gegensätzlich das es einfach liebenswert ist :-) Ebenfalls habe ich viele neue Erfahrungen und Eindrücke gesammelt und wieder was über mich selbst gelernt. 

Achja und für alle die es noch nicht wussten: Donkey Kong ist der Vater von Hong Kong -> SituationskomiK ;-)